Ein
Globetrotter stellt aus
Bereits
zum 16. Mal gibt ab kommendem Montag die Gemeinde Wittenbach einem Künstler die
Gelegenheit. seine Werke einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen.
Mit Tony R. Hort erhalten Besucher und Angestellte des Gemeindehauses Einblick
in das vielseitige Schaffen eines seit einigen Jahren mit seiner Familie in
Wrttenbach wohnhaften Malers.
Der
vor 55 Jahren geborene Tony R. Hort verbringt seine ersten Lebensjahre in Glarus
und Zürich, wo er auch die Kantonsschule besucht. Schon früh entdeckt und fördert
mit Victor Ärni ein aufmerksamer Lehrer das Talent des jungen I-lort Die
Schule wird indessen dem jungen Menschen zu eng, und so fällt 1963 der
Startschuss zu einem neuen Lebensabschnitt Hort verlässt seine Heimat und bricht
zu seiner ersten grossen Reise Richtung Osten auf. Via Indien und Malaysia
gelangt der erst Achtzehnjährige schliesslich nach Japan. Im Land der
aufgehenden Sonne beginnt der von der fernöstlichen Kultur und Mythologie
Faszinierte nicht nur mit der Arbeit an Olbildern, sondern lässt sich auch in
der Kunst des Karate ausbilden. In Japan erkennt Hort zudem das dem
Menschen immanente Bedürfnis, sich mittels der Porträtierung durch einen
Künstler ein Stück «Ewigkeit» sichern zu wollen. Diese Tatsache erlaubt es
Hort denn auch, auf all seinen Reisen finanziell unabhängig zu bleiben und
sich künstlerisch weiterzubilden. Weitere Lebensstationen Horts sind Hawaii,
Brasilien und Kalifornien (1964 bzw. 1967), wo der junge Künstler sich für die
Op- und Pop-Art begeistert und durch die «Standing Ovation Gallery» zum ersten
Mal die Möglichkeit bekommt sein Schaffen einem breiteren Publikum
vorzustellen. Eine ausgedehnte Alaska-, Südsee- und Australienreise bringt
wichtige Voraussetzungen für Horts künstlerische und persönliche Entwicklung.
Nebst seiner Beeinflussung durch die Kulturen Indiens und Japans habe ihn
nämlich besonders der Kontakt mit Stammeskulturen, als Beispiel werden von
Hort die Steinzeitmenschen genannt stark geprägt. Im Gegensatz zu uns
sogenannt Zivilisierten betrachteten sich diese nämlich nicht
als
Fragmente,
sondern, als vollständige Menschen; ein Ideal, dem der vielseitig interessierte
Hort ganz offensichtlich auch im Alltag nachzuleben versucht. Australien
hält den Künstler irn übrigen für längere Zeit gefangen. 1968 beginnt der
mittlerweile 23-Jährige eine Ausbildung an der renommierten staatlichen
Kunstakademie «East Sydney Technical College, National Art School», wo er sich
intensiv mit Bildhauerei, Fotografie, Malerei und verschiedenen
Drucktechniken beschäftigt Dank zweier in Sydney durchgeführter
Ausstellungen kann sich der Wahlaustralier auch beim einheimischen Publikum
profilieren. Nach einem für sein Schaffen bedeutsamen Studienaufenthalt in
Indonesien (Java und Bali) kehrt Hort 1973 in die Schweiz zurück und lässt sich
zum Bündner Skilehrer ausbilden. Das
Gleiten im Schnee als reine Kunst Dies
scheint nur vordergründig ein Bruch in seiner Existenz zu sein, denn Hort wird
in der Folge immer wieder und für längere Zeit in die weite Welt aufbrechen. Und
Skifahren bzw Snowboarden ist für Hort närnlich nicht einfach «nur» Sport
sondern Kultur, Tanz, Bewegung, Rhythmus. Für ihn sei ein frischer
Pulverschneehang die schönste Leinwand, meint der sportliche Maler, der am
liebsten in der Bergwelt Arosas überwintert So schön der Frühling mit seinen
blühenden Wiesen und Bäumen in Wittenbach sei, irn Winter habe es für ihn
einfach zu wenig Sonne. Seine langjährige Tätigkeit als Privat-Skilehrer habe
ihm zudem eine Vielzahl vom unvergesslichen Begegnungen mit faszinierenden
Menschen ermöglicht eine Erfahrung, die ihm sehr viel bedeute. Vielen Leuten
begegnet ist Hort auch bei der Ausübung seiner Reiseleitertätigkeit bei der es
ihm immer ein Anliegen war, die Reiseteilnehmer das (vorzugsweise asiatische)
Land durch die Augen eines Malers entdecken zu lassen. Auf einer von ihm
geleiteten Trekking-Tour durch Nordindien hat Hort seine
Lebenspartnerin Marie- Theres Vogt kennengelernt Mit ihr und dem
gemeinsamen Sohn Robert lebt der Künstler heute an der Gatterstrasse in
Wittenbach. Die
Leinwand als harmonische Gegenwelt Horts
Bildthemen entstammen den verschiedensten Bereichen. Schwerpunkte liegen
indessen bei Porträts, Akten und Landschaftsdarstellungen. In neuerer Zeit
zeigt Hort zudem eine Vorliebe für abstrakte, äusserst vitale Farbkompositionen
ohne feste Formen. In allen Werken ist das Anliegen des Künstlers spürbar,
Harmonie abzubilden. Hässlichkeit hat für Hort auf der Leinwand keinen Platz.
Sein Anliegen ist es vielmehr, Lebensfreude zu vermitteln und in Form einer
Farbensinfonie direkt auf die Seele des Betrachters einzuwirken: Malerei
soll klingen wie ein gut gestimmtes Instrument Musik ist denn auch folgerichtig
eine Welt die Hort meditative Versenkung etwa durch das Spielen asiatischer
Saiteninstrumente, wie epressives Aus-sich-Heraustreten am Schlagzeug oder
Klavier errnöglicht Höchste Ansprüche stellt Hort an die Qualität der
verwendeten Farben, die nicht nur in der Zusammensetzung, sondern auch irn
Geruch stimmen müssen. [if !supportEmptyParas][endif] Immer
wieder erfuhr Tony R. Hort in der Vergangenheit öffentliche Anerkennung durch
Ausstellungen, zu deren bedeutendsten sicher die Ausstellung irn «Modern Art
Center» (Max Bollag) in Zürich, die Präsentation ausgewählter Werke irn
Kunsthaus Glarus sowie die Mitwirkung an der Wanderausstellung «Conternporary
Swiss Am> in Japan zählen. Letztere fand 1990 statt und stand unter anderem
unter dem Patronat der Kulturstiftung «Pro Helvetia» und der Schweizer Botschaft
in Tokio. [if !supportEmptyParas][endif] Querschnitt
durch das Schaffen des Künstlers [if !supportEmptyParas][endif] Hort
erklärt er habe die Kunst in der Welt draussen gelernt lange Jahre in wichtigen
Kunstzentren gelebt und sich jetzt in die Provinz zurückgezogen, wo er
schliesslich auch herstamme. Dass er nun die Gelegenheit erhalte, in offiziellem
Rahmen in seiner Wahlheimat auszustellen und einen repräsentativen
Querschnitt durch sein künstlerisches Schaffen zu zeigen, bedeute für ihn eine
grosse Genugtuung. Besonders freut es Hort an der Vernissage ein Feedback
der hoffentlich zahlreich erscheinenden Besucher zu bekommen, denn die
Leute betrachteten in der Regel Bilder ohne Anwesenheit des Künstlers.
Ausstellungseröffnung durch Gemeindammann Willi Haag ist am Montag, den
22. Mai, um 19.00 Uhr irn Gemeindehaus Wittenbach. Die Vernissage wird
musikalisch umrahmt durch die Musikschule Wittenbach. Die einführenden Worte
spricht Mathias Walt Die
Ausstellung ist vom 22. Mai bis 30. Juni 2000 jeweils während den
Schalteröffnungszeiten zu besichtigen: Montag 8.00 bis 11.45 Uhr und 14.00 bis
18.30 Uhr; Dienstag bis Freitag 8.00 bis 11.45 Uhr und 14.00 bis 17.00
Uhr. [if !supportEmptyParas][endif] [if !supportEmptyParas][endif] [if !supportEmptyParas][endif]