Farbe
und Stimmung Oelgemälde von Tony
Hort
In
all seinen Arbeiten gibt sich Tony Hort als naturverbunden und nachdenklich
philosophisch zu erkennen. Er braucht Zeit für seine Werke; von ersten Skizzen
bis zum vollendeten Oelbild ist.es oft ein langer Weg. 1945 wird der Künstler Im
abgeschiedenen, gebirgigen Kanton Glarus geboren. Trotz der Verbundenheit
mit der heimischen Landschaft packt den 18-Jährigen das Fernweh und er reist
über Indien, Thailand und Malaysia nach Japan. Während seines einjährigen
Aufenthaltes im Land der aufgehenden Sonne zeichnet er viel und malt erste
Oelbilder. Nur kurze Zeit weilt Tony Hort danach wieder in der Schweiz und
bricht 1967 nach Amerika auf. In Kalifornien begeistert er sich für die O.p-
~ind Pop-Art. Erstmals werden sein~ Werke In .eIner Galerieausstellung einem
breIteren Publlkum vorgestellt. Ein Jahr später finden wir den Kü;stler in der
Südsee und in Australien. In Sydney eignet sich Tony Hort eine prof~sssionelle
Ausbildung an und studiert wä~.rend vier Jah:en an der National Art School. Uber
Indoneslen kehrt er in die Schweiz zurück und beginnt in der Heimat
abstrakt-expressionistische Bilder zu malen. Neben seiner Laufbahn als Künstler
lässt sich Tony Hort zum Reis~leiter .un~ Skilehrer ausbilden. Immer wieder
bletet sich Ihm So auf seinen Reisen die Gelegenheit, aus der schweizerischen
En~e allszubrechen. Indien, Indonesien lInd Chin71 bleiben dit: hevorzllgten
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In
der Heimat lInd \V:ihrend langer Aufenthalte in Asien h2t der ~ünstler die
Natllr in all ihren Facetten kennengelernt, er ~at sich in? s~e hineinversenkt
und versucht, lhrem GehelmnlS auf die Spur zu kommen. Vor der Natur ist d~r
Mensch stets klein. Davon zeugen sowohl dle Berglandschaften aus der Schweiz als
auch d~r Blick auf den balinesischen Wassertempel. Eln wichtiges
Gestaltungsmittel ist für Tony Hort.?ie Wiedergabe von Stimmungen, von
At~osphar~. Der "Vereiste W asserf all " beispielswelse lebt ln seinem
filigranen Liniengeflecht und der einheitlich gelb-weiss-bläulichen Farbgebung
:,on der winterlichen Stimmung. Das kalte, welsse Element ist reine Poesie, die
Gefahren bleiben verborgen. Neben dem Atmosphärischen bedeutet Malerei für den
Künstler vor allem den Umgang mit Farbe. Die Farbe bestimmt auch die Fonn, sie
ist absolut vorherrschend. Die Palette reicht in den Naturdarstellungen von
heftigen Blau- und Rottönen ("Orgeln beim Tödifirn", Berglandschaft"), über
sanfteres Grün ("Bali Wassertempel", "Fliederbild") bis .zu kälter~~ Weiss- und
Hellblautönen (Wlnterwald , "Vereister Wasserfall").
Malerei
meint Leben, sie verändert sich ständig. npr J(iin<:tlpr U/~nrlprt in rlpr
I,3ndschaft oder
Seine
Landschaften wirken unmittelbar empfunden, sie sind mit dem Herz gemalt.
Die Bilder strahlen Ruhe, meditative Versenkung aus. In den mit Oelfarbe
oemalten Werken begegnen lIns auch Abstraktione~: die Formen I()sen sich alls
ihrem bekannten Umfeld. Sie verzahnen sich ineinander, fügen sich zu einem neuen
Ganzen. Eine andere Dimension, das Dynamische kommt hinzu. Das Bild "Poppy" ist
ein einziger Farbenknäuel., Farb- und Fonnpartikel streben einem Windstoss
gleich ins glühende Zen~m oder wer~en an ?ie Bildränder geschleudert. Dle Farbe
verdlchtet slch gegen die Bildmitte; dort entsteht das Leben, da5 der Künstler
wie einen Feuerball darstellt.
Seine
Bildthemen wählt Tony Hort aus gan; unterschiedlichen Bereichen. Schwerpunkt!
indessen bilden Landschaften und Porträts. Dij Porträts haben oft die Qualität
der naivel Sehweise. Der Künstler zeigt die dargestellt' Person meist frontal
oder in leichter Seitenansich1 Der Betrachter fühlt sich angesprochen, de
Porträtierte wird ihm zum Vertrauten. Auch i seinen Akt- und
Halbaktdarstellungen pflegt Ton Hort einen erfrischenden Realismus, er schör
seine Modelle nicht.
Das
wichtigste Thema des Künstlers ist sicher di Landschaft. Seine Liebe zur Natur,
vor allem Zl Bergwelt wird in jedem Bild spürbar. Di Landschaft kann reales
Abbild, Stimmungs- un Seelenlandschaft oder abstrahierte, verfremdel Natur sein.
Immer hinterlässt sie im Betracht( Spuren, er ist bereit auf sie ei.nzugehe~.
Die Nat~ zeiIJt sich ihm kontrastrelch farbig oder 1 gedtimpften Pastelltönen.
Manchmal s!nd d Landschat.tsdarstellungen auch belebt mlt Mel schen, Häusern,
Tieren oder Schiffen. Indesst strahlen gerade die 'reinen' f\flsichten vc
Ber~en, Wasserfällen, W~ildern oder vc nächtlichen Stimmungen eine besondere
Intensit aus.
Für
seine Bilder verwendet Tony Ho ausschliessslich feinste Oelfarben. Um ein(
flüssigen Pinselduktus zu erhalten, verdünnt
die
Farben oft mit Harz, was einen leicht! Glanzeffekt ergibt, Manche Arbeiten wirk(
transparent, skizzenhaft und lassen die grundieI Leinwand durchscheinen. Bei
anderen wiederu lagern mehrere pastose Farbschicht( übereinenander. Der Künstler
variiert seil Techniken immer wieder, benutzt den Spachl oder gräbt Linien in
die noch feuchte Fart Wichtig ist ihm die reine, weiche Leinwand, die auf allen
seinen Streifzügen durch die Welt t sich trägt, ebenso wie eine selbst
angeferti~ kleine Palette. Malerei bedeutet für Tony H( Lebenfreude und
Meditation -beides geht absolut zu ihm, macht seine Persönlichkeit e.
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