Pinselstriche aus der Tiefe der Seele

Tieferen Zugang zu den Bildern von Tony R. Hort erh�lt man wohl am besten �ber Werdegang des 1945 in Glarus geborenen K�nstlers. So war es am Anfang der Zeichnungslehrer, der Tonys un�bersehbaren Talente mit Pinsel und Bleistift f�rderte. Doch mit 18 Jahren wurde dem geb�rtigen Glarner die Kantonsschule zu eng. Die "alte Seele" im jungen K�rper wollte die Welt entdecken und sein eigenes Schicksal ergr�nden.

So verdiente er sich die ersten Sporen als Globetrotter in Indien, Thailand und Malaysia ab. Japan und die fern�stliche Kultur und Mythologie h�lt ihn gleich ein ganzes Jahr gefangen. Die Auseinandersetzung mit dem Ich (nach Sokrates Wonen "Erkenne dich selbst"), der Umwelt und dem Kosmos sind auch seine Triebfedern, Die Malerei ist dabei das Medium, durch das Tony seine inneren Erkenntnisse und Regungen sichtbar macht

Um sich finanziell �ber Wasser zu halten -ein Los, das auch vor dem naturverbundenen, einige Winter als Skilehrer t�tigen Glarner nicht halt machte -malt er des �fteren Portraits. Nat�rlich immer auf Wunsch, denn der pers�nliche Drang der Leute, ihre eigene Erscheinung mal von einem K�nstler "verewigt" zu sehen, war im asiatischen Kulturbereich etwa gleich gross wie bei den abenteuerlichen Streifz�gen durch S�damerika.

In Kalifornien kommt er mit der Pop-An und neueren Kunstrichtungen in Ber�hrung. Nach ausgedehnten Reisen in der S�dsee studiert er an der Kunstakademie in Sydney (East Sydney Technical College, National An School, Painting Dept.) die Farbenlehre und die Psychologie des Lichtes, betreibt auch Bildhauerei und widmet sich der Fotografie. Dort erh�lt Tony R. Hort von der "Commonwealth Scholarship and Art Grant" ein Stipendium. Sein Verst�ndnis f�r Formen, Figuren und Farben vertieft sich zusehends. Trotzdem unterwirft er sich nie einer besonderen Stilrichtung, obwohl eine echte Bewunderung f�r grosse K�nstler wie Brueghel, Rubens und Renoir sein Schaffen ohne Zweifel beeinflusst haben.

"Meine Bilder will ich weder abstrakt noch konkret malen. Wichtig ist f�r mich die ausgedr�ckte Erlebniskraft", sagt Tony, der vor allem die Sprache der Seele durch vitale Farbt�ne hervorhebt. Das Geschick der intuitiven Farbgebung, die heilsame und positive Gef�hle ausl�sen, ist eines seiner hervorstechendsten Merkmale. Das Streben nach Harmonie, die den Dingen verborgene Urkraft und das Mitgef�hl zu lebendigen Wesen, wie es die buddhistische Philosophie kennt, kann der Betrachter in vielen seiner Werke finden.

Der weitgereiste Kunstmaler besch�ftigt sich mit dem mystischkernigen Reiz von Berglandschaften genauso stimmungsvoll wie mit den zum Teil mandalaartigen Fantasiesch�pfungen. Nicht wenige seiner Gelbilder und Zeichnungen sind in den letzten Jahren in Graub�nden und im Tessin entstanden.

Seine bedeutensten Ausstellungen hatte Tony R. Hort in der Standing Ovation Gallery Sydney sowie im Modern Art Center (Max Bollag), Z�rich.

Im vergangenen Jahr zeigte er einige seiner Oelbilder im Kunsthaus Glarus (Weihnachtsausstellung) und in der Galerie Sonnhalde, Z�rich. Dieses Jahr widerfuhr ihm die besondere Ehre, die Schweiz an der internationalen Wanderausstellung in Japan "Contemporary Swiss Art '90" unter dem Patronat der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und der Schweizer Botschaft in Tokyo und dem Generalkonsulat in Osaka zu vertreten.

Rene Tischler